Ein Beitrag von Harald Lerchner
Planungsqualität ist die Voraussetzung für die Ergebnisqualität. Eine gute Planung ist untrennbar mit einer wohlformulierten Zieldefinition verbunden.
Auf die Frage nach dem persönlichen Ziel erhalte ich in Gesprächen mit GründerInnen oft Aussagen wie „ich möchte gut davon leben können“ als Antwort. Dies ist jedoch vielmehr ein Wunsch als ein wohlformuliertes Ziel mit dem aktiv weitergearbeitet werden kann.
Mit einem Ziel beschreibst du einen künftigen SOLL-Zustand, den du erreichen willst. Ob du diesen SOLL-Zustand erreichst, hängt maßgeblich damit zusammen, ob du ein gut formuliertes Ziel hast. Wenn du dein Ziel erreichst bist du effektiv.
Ob ein Ziel wohlformuliert ist, kann ganz schnell und einfach überprüft werden.
Ziele sollen SMART sein. SMART ist eine Akronym, das aus den Anfangsbuchstaben von fünf einzelnen Kriterien besteht, die wohlformulierte Ziele kennzeichnen. Viele haben davon schon öfters gehört, aber angewendet wird es trotzdem zu wenig.
S: Spezifisch
Verallgemeinerungen sowie unklare Formulierungen sind einer Zielerreichung nicht dienlich. Es braucht stattdessen eine klare Zielformulierung, die konkret und präzise aussagt, was erreicht werden soll.
Hilfreiche Fragen sind:
- Was genau möchte ich erreichen?
- Welche spezifischen Eigenschaften sollen erreicht werden?
Beispiel:
anstatt: „Ich möchte mehr Umsatz machen“ formulierst du dein Ziel besser so: „Bis Ende Q2/2023 habe ich für das Produkt X im Kundensegment Y 3 Referenzkunden aufgebaut und einen Umsatz von 30.000 Euro erwirtschaftet.“
M: Messbar
Nur wenn es messbar ist, ist es auch erreichbar.
Hilfreiche Fragen dazu sind:
- Wie stelle ich fest, ob ich mein Ziel erreicht habe?
- Wie lässt sich mein Ziel messen?
A: Attraktiv / Akzeptiert
Hier geht es um die Motivation, um das Ziel zu erreichen. Wenn das Ziel als sinnvoll erachtet wird, wirst du auch die notwendigen Ressourcen aktivieren, die zur Zielerreichung notwendig sind.
R: Realistisch
Ist das Ziel tatsächlich erreichbar? Das Ziel soll nicht überfordernd, aber auch nicht unterfordern. Unrealistische Ziele sind demotivierend.
Hilfreiche Fragen dazu sind:
- Verfüge ich über die nötigen Fähigkeiten, Kenntnisse und Ressourcen?
- Was sind die Risiken?
T: Terminiert
Ein Ziel braucht eine klare Zeitangabe. Dabei wird die Zeit, zu der der SOLL-Zustand erreicht wird, genau definiert.
Weitere Tipps:
- Formuliere deine Ziele positiv. So ist es besser als Ziel „ich schaffe ohne Zwischenstopps zwei Stockwerke“ zu formulieren als eine negative Formulierung wie „ich will rauchen aufhören“.
- Schwäche dein Ziel nicht durch Weichmacherformulieren ab. Formulierungen wie z.B. „soll erreicht werden“ machen dein Ziel „weich“ und sind zu vermeiden. Besser ist es den zu erreichenden Zustand oder das Ergebnis zu beschreiben. „Mit dem Monatsletzten habe ich XY erreicht“ hat für dein Gehirn eine ganz andere Wirkung als „Mit dem Monatsletzten soll XY erreicht werden“.
- Um die eigenen Ziele noch zu schärfen, ist die Formulierung eines NICHT-Ziels hilfreich. Damit schließt du alles aus, das nicht inkludiert ist oder unter Umständen gar nicht erreicht werden darf. Du wirst damit besser erkennen, wann du das Ziel erreicht hast und behälts den Fokus. Gerade für diejenige, die zu Perfektionismus neigen, kann das sehr hilfreich sein.
- Verschriftliche die Ziele unbedingt. Damit bekommen deine Ziele Verbindlichkeit.
Nun wünsche ich dir viel Erfolg bei der SMARTen Formulierung deiner Ziele und bei der Umsetzung dieser.