Man hat sich schon alles so schön ausgedacht und ausgemalt und dann kommt die Realität und der Plan geht nicht auf. Die meisten Pläne scheitern. Aber daraus den Schluss zu ziehen, dass Planung nicht sinnvoll ist, ist zu kurz gedacht.
Ein Beitrag von Harald Lerchner
Warum macht Planung Sinn?
In der Vorbereitung für und nach deiner Gründung wird die Planung zu deinen wesentlichen Aufgaben zählen. Und es gibt viel zu planen. Finanzplanung, Liquiditätsplan, Plan für die Produktentwicklung oder Planung der Marketingstrategie. Nur um eine kleine Auswahl zu nennen. Vieles von dem wird auch in deinen Businessplan einfließen.
Und für wen soll man sich die Mühe machen und so eine Menge Pläne produzieren? Zunächst einmal für dich selbst. Um dein Bild von deiner Selbständigkeit, deinen Zielen und von deiner Dienstleistung oder deinem Produkt zu schärfen. Dann sind auch noch die Banken, Partner oder möglicherweise auch deine Kunden daran interessiert und eventuell auch abhängig davon.
Was kann ohne Planung passieren?
Die Gründe, die zum Scheitern von Projekten und Unternehmensgründungen führen, werden regelmäßig in vielen Studien untersucht. Im Kern sind es aber immer wieder die selben Faktoren. Es geht um Fehler in der Finanzplanung, strategische Fehlentscheidungen, mangelnde Beratung, unzureichende Branchenkenntnis oder fehlendes fachliches oder kaufmännisches Wissen. Und als zentraler Faktor dabei eben die Planung. Diese ist oftmals direkt mit den anderen Gründen verbunden.
Wie plane ich nun richtig?
Was solltest du generell bei deiner Planung nun alles berücksichtigen? Du findest nachfolgend einige zentrale Punkte, die dir ein proaktives Gestalten deiner Zukunft ermöglichen. Damit vermeidest du bloßes reagieren und Hüftschüsse, die selten effektiv sind und meist viel Geld kosten.
- Definiere dein Ziel
Ohne Ziel treibst du wie eine Nussschale im Wasser. Du solltest immer überprüfen, ob deine Ziele auch SMART sind. Sowohl dein Geist als auch dein Körper werden sich nach deinem Ziel ausrichten.
- Definiere wie du dein Ziel erreichst
Wie sieht dein Weg aus, um dein Ziel zu erreichen. Überlege dir zu jeder Maßnahme den Beitrag zu deinem Gesamtziel, mit welcher Messgröße du die Realisierung überprüfst und was dein Zielwert ist.
- Bilde Szenarien
Schaue dir deinen Weg zum Ziel nicht nur durch die rosarote Brille an. Auf dem Weg kann vieles passieren. Vieles von dem kannst du gedanklich vorwegnehmen und in Szenarien abbilden. So kannst du flexibel und schnell auf viele Überraschungen reagieren.
- Mache deine Pläne schriftlich
Aus den Augen aus dem Sinn. Wenn du deine Pläne nicht verschriftlichst, sind sie wertlos.
- Setze Prioritäten
Du wirst eine Fülle von Ideen haben und es wird notwendig sein, dass viele Dinge erledigt werden. Egal wieviel du arbeitest, es wird sich nicht alles sofort ausgehen. Daher musst du Prioritäten setzen. Wichtig ist, was dich deinem Ziel näher bringt.
- Mach nicht alles allein
Es ist nicht erforderlich, dass du jeden Fehler, den andere schon gemacht haben, auch selbst machst. Die Erfahrung von Beratern kann dir viel Zeit und Geld ersparen. Außerdem sind sie gute Sparringspartner für deine Ideen und Pläne.
- Reflexion
Verwende deinen Businessplan oder sonstige Pläne immer wieder um zu überprüfen wo du stehst, wohin du willst und ob eine Kurskorrektur erforderlich ist. Diese Steuerfunktion ist bei Piloten eine zentrale Aufgabe.
- Pufferzeiten
In der Euphorie plant man sehr optimistisch. Die Realität sieht oft ein bisschen anders aus. Daher plane mit Pufferzeiten. Beginne einmal mit 50%. Das ist ein guter Startwert, denn es werden genug ungeplante Dinge daherkommen.
Man könnte noch vieles bei der Planung berücksichtigen. Wenn du diese Punkte jedoch konsequent umsetzt, dann hast du dir eine solide Basis geschaffen, um sowohl den Zufall als auch den Irrtum gehörig zu reduzieren.
Planung ist ein iterativer Prozess. Bei jedem weiteren Durchlauf wird der Aufwand geringer und dein Nutzen steigt.
Fazit:
Wenn du nicht wie in einer Nussschale auf dem Wasser treiben, sondern wie ein Pilot deinen eigenen Kurs verfolgen willst, dann kommst du an der Planung nicht vorbei. Planung ist das eine, die Konsequenz bei der Umsetzung das andere.
Mit jedem Planungsdurchlauf lernst du aus deinen „Irrtümern“ und deine Planung wird immer treffsicherer. Auch wenn sich nicht alles nach Plan umsetzen lässt, entscheidend ist der Prozess des Planens und Nachdenkens.