Ein Unternehmen zu gründen ist bereits ein kreativer Vorgang. Denn jede Gründerin / jeder Gründer ist gefordert, sich von Mitbewerbern abzuheben und dies gelingt nur mit einzigartig neuen und damit kreativen Herangehensweisen.
Und im Rahmen der Gründung und des Umsetzens des Geschäftsmodells kommen immer wieder neue Hürden auf einen zu, die es zu überwinden gilt. Und genau zur Umschiffung der Steine, die einem in den Weg gelegt werden und der Hürden (wie technische und/oder wirtschaftliche Herausforderungen), die man überspringen sollte, braucht es taktisches Geschick mit einer gehörigen Portion an Kreativität.
Jetzt kennt zwar jeder Kreativitätsmethoden wie Brainstorming, Brainwriting (z.B. 6-3-5-Methode) oder spezifische Methoden wie die 6-Hüte-Technik nach De Bono, doch sind meiner Erfahrung nach die meisten Menschen geneigt, bei Hürden und Problemen sofort eine mögliche Lösung hervorzuzaubern und nicht auf die Kraft von Kreativitätstechniken zu setzen.
Hand aufs Herz: Wie oft machst du bewusst ein konkretes Brainstorming, wie oft gehst du eine Osborne-Checkliste durch oder nutzt SCAMPER oder machst einen Walt-Disney-Lösungsprozess durch?
Dabei muss bei einer Hürde erst gar nicht die erstbeste Lösung herangezogen werden; denn vielleicht gibt es viel kreativere und nachhaltigere Lösungen.
In fast allen Kreativitätstechniken findet man in der ersten Stufe das Herausarbeiten der konkreten Fragestellung, dann folgt der Kreativitätsprozess, der dadurch gekennzeichnet ist, dass jede Lösungsidee gewünscht ist und im dritten Schritt werden dann die besten Ideen bewertet, die dann nach Möglichkeit in die Umsetzung gelangen sollen.
Somit kommt fast in allen Kreativitätstechniken analog dem zweiten Schritt eine Phase des Brainstormings vor; also eine Phase, wo einfach nur Lösungsideen gesammelt und nicht vorderhand kritisiert werden. Denn die scheinbar schräge und unrealistische Idee des einen inspiriert den anderen zu einer genialen und durchaus umsetzbaren Idee. Dies Phase ist extrem wichtig. Denn du kannst bei allen Kreativitätstechniken darauf vertrauen, dass eh nicht nur „schräge“ Ideen entstehen, die dann umgesetzt werden sollen, da ohnedies die Ideen einem Bewertungsprozess zugeführt werden.
In vielen weiteren Methoden geht es darum, die Denkbegrenzungen zu sprengen und daher werden unterschiedliche Blickwinkel eingenommen (sei es durch Einnehmen einer Rolle, durch das Betrachten der Fragestellung aus verschiedenen Richtungen oder durch das Assoziieren).
Nutze daher diese Qualitäten des Ideensprudelns und des Blickes über den Tellerrand hinaus, um die intelligentesten Lösungen zu entwickeln und wende Kreativitätstechniken auch wirklich für deine Problemstellungen an.
Autor: Dr. Harald Schützinger, OrangeCosmos
Harald Schützinger – Orangecosmos (orange-cosmos.com)